Alle Ausgaben des Männerrundbriefs neben- und übereinander

männerrundbrief

Kurzes

Das hat nun abba mal wieder lange gedauert bis der neue Rundbrief draußen ist. So ein Ärger. Nichtsdestotrotz ist er dieses mal ein wenig dicker und bunter als das erste mal. Perspektivisch wollen wir regelmäßiger als bisher erscheinen (alle 3 Monate) und auch mehr eigene Sachen veröffentlichen. Geplant für diese Nummer waren unter anderem eigentlich noch ein Beitrag zu Ex-Yugoslawien und ein lnterview mit verschiedenen Männern die an der Auseinandersetzung mit einem Vergewaltiger in Hamburg beteiligt waren (siehe hierzu auch die Stellungnahme eines Teils dieser Gruppe im Heft). Diese beiden Beiträge sollen in der näxten Nummer erscheinen.

Außerdem wollen wir weiterhin Sachen zu »Pädophilen« und sexueller Gewalt gegen Kinder veröffentlichen. Zu diesem Thema, wie auch zu allen anderen im Rundbrief gilt: Beteiligt euch an der Diskussion, schreibt uns …

Gefreut haben wir uns über die vielen Sachen die wir für’s Archiv vorbeigebracht oder geschickt bekommen haben. War soooviel das wir bis jetzt noch nicht alles archivieren konnten. Besonderen Dank hierbei nach Bremen und Frankfurt (wegen der schönen Liste).

Ganz wichtig wäre es, daß sich noch mehr Leute bereiterklären den Rundbrief weiterzuverkaufen, oder in ihrer Stadt für uns zu vertreiben. Schreibt uns mal wenn ihr näheres wissen wollt. Da wir uns bisher vor allem um gruppeninterne oder ganz ganz wichtige Orgasachen kümmern mußten, sind wir bisher noch nicht dazugekommen uns größer um den Vertrieb der Zeitung zu kümmern. Ansonsten: Abonniert was das Zeug hält!

Knastabos gibts gegen die Portokosten. Das sind für 5 Nummern 7.50 dm

Liebste Grüße auch noch an unseren Schottland-Redakteur, der jetzt in den Highlands sein einsames Dasein fristet. For heee is a jooolly good fellow, foor hee is a jooolly good feeellooow, paramdadamdadam …

Zu unserer Namens- Begrifflichkeits-, und so Weiterdiskussion steht was im Extrateil »Zu uns« gleich nebenan. Der nächste Männerrundbrief erscheint voraussichtlich Mitte März. Bis denne …

 

Zu uns

Wie Ihr sicherlich auf den ersten Blick bemerkt habt, haben wir seit dieser Ausgabe einen neuen Namen.

Keinen völlig neuen, eher einen verkürzten. Wir nennen uns nicht mehr profeministisches Männer- Medien- Archiv, sondern nur noch Männer-Medien-Archiv und folglich heißt der Rundbrief auch nicht mehr profeministischer Männerrundbrief, sondern auch nur noch Männerrundbrief. Die »ersatzlose Streichung« des Zusatzes profeministisch hat ihren Grund in einer längeren Diskussion innerhalb der Archivgruppe, in deren Verlauf keine gemeinsame Position in Bezug auf eine geeignete Begrifflichkeit gefunden werden konnte.

Deshalb sollen hier in aller Kürze die Hauptargumentationslinien aufgezeigt werden. Wichtigstes Gegenargument gegen den Begriff profeministisch war, daß dieser eine zu starke Bezugnahme auf die feministische Frauenbewegung beinhalte, wobei dann auch der Begriff Feminismus noch genauer zu bestimmen wäre.

Hauptargument für diesen Begriff war unter Bezugnahme auf das Editorial in der letzten Ausgabe, daß er eine sinnvolle Abgrenzung unserer Position von sich ausdrücklich »antifeministisch« nennenden Teilen der Männerbewegung darstellt und diese auch im Namen schon deutlich macht. Der Begriff sollte also einerseits eine Positionsbestimmung in einem nahezu nicht überschaubaren Umfeld von Männertätigkeiten erleichtern: andererseits sollte er verdeutlichen, daß wir uns nach unserem Selbstverständnis mit feministischen Analysen beschäftigen und unsere Analysen und Ansätze mit diesen konfrontieren. Dieser Argumentation nach sei klar, daß wir als Männer eigene Ansätze entwickeln müssen und eine bloße Übernahme feministischer Positionen nicht gemeint sei.

Einig waren wir uns jedoch alle darin, daß ein Begriff, der sämtliche unserer Ansprüche einschließt und einer kritischen Prüfung standhält, derweil nicht in Sicht ist (gemeint sind hier vor allem auch Begriffe wie »antipatriarchal« und »antisexistisch«).

Der berühmte kleinste gemeinsame Nenner war die vorläufige Streichung unseres Zusatzes profeministisch. Um jedoch nicht ganz blaß zu bleiben, hängen wir eine Unterzeile an den Titel »Männerrundbrief«. Sie wurde dieses Mal per Losentscheid bestimmt.

Zuversichtlich stellen wir uns weiteren Diskussionen und Losentscheidungen.

 

Textesammlung der Radiosendungen

vom Männercafe Freiburg

ln Freiburg gibt es seit neuestem eine Broschüre in der die Männerradiosendungen bei Radio Dreyeckland dokumentiert sind. Die Broschüre die nett gemacht ist hat 48 Seiten und kostet 5.- mark. Besonders die Texte zu Pornographie im hinteren Teil der Zeitung sind sehr spannend. Annsonsten gibts Interviews mit den Männem der »24 ?«-Aktion in Berlin, den »Moritz«-Machern und dem Männerrundbrief. Die Stellungnahmen zu einer Vergewaltigung in Freiburg sind zwar auf Freiburg bezogen. dafür allerdings auch sehr charakteristisch für andere Städte. Alles in allem eine schöne Broschüre mit abwechslungsreichen Texten und guter Lesbarkeit. Dat habt ihr abba ma gut hingekriegt.

 

Regionale Männertage Papenburg

Vom 26.7. bis 1.8.93 fanden im Hüttendorf Anatopia bei Papenburg regionale Männertage statt. Wir haben Anatopia zwar angeschrieben, aber leider keine Nachricht gekriegt. Es waren wohl 20 -30 Männers da und es sei ganz gut gewesen ist alles was wir über das Treffen Erfahren haben: Allerdings gibt es eine Broschüre die Über Anatopia für 4.- mack bestellt werden Kann. Die Broschüre diente Als Grundlage für die Arbeitsgruppen und enthält verschiedene meist bekannte, aber auch unbekanntere Texte. Die regionalen Männertage sollen nun um Papenburg wohl relativ regelmäßig stattfinden. Kontakt und Bestellung geht über: Anatopia c/o Walkers. Spillmannsweg 5, 26871 Papenburg.

Wenn wir grade dabei sind möchten wir noch drauf hinweisen, das im Falle einer Räumung des Hüttendorfes, am darauffolgenden Freitag in Hannover um 15.00 Uhr eine Demo stattfindet.

 

Schade Clash …

jeden Tag in den Lieblingsinfoladen gerannt um zu sehen ob die neue Clash mit dem Patriarchatsschwerpunkt schon rauß ist. und dann:

Schwerpunkt Antifa. Zum angestrebten Patriarchatsschwerpunkt gerade mal zwei Seiten. Auf den zwei Seiten fehlt ein Männeransatz dann auch noch völlig. Nun, nix gegen Antifa. prima Sache, auch sehr wichtig, aber fällt den Männern um die Clash sooowenig zum Thema Patriarchat ein? Daran daß ihr nichts zugeschickt bekommen habt kanns kaum liegen, wo wir euch doch noch extra einen Männerrundbrief zukommen ließen. Es wäre schön gewesen wenn ihr Männeransätze als einen Punkt drinngehabt hättet Aber wir ham euch trotzdem noch lieb und harren weiterhin der Dinge die vielleicht noch kommen werden. Aber. …naja, vieleicht nur noch jeden zweiten Tag, …oder dritten …?

 

 

Wer organisiert das bundesweite linksradikale oder gar antipatriarchale Männertreffen?

Bei den Libertären Tagen in Frankfurt/M 93 gab es die Idee ein Bundesweites Männertreffen aus dem linken Spektrum heraus zu organisieren. Diese Idee entstand in der dortigen Männer-AG, in der ca. 200 Männer waren.

Ein solches Männertreffen sollte zum einen dazu dienen die linke Männerszene zu vernetzen, sprich das wir uns mal kennenlernen (hallo), und zum anderen sollte es ein Ausdruck der sich hoffentlich formierenden radikalen Männerszene sein.

Es könnte auch ein Forum für alle vor sich hinwurstelnden Männergruppen, bzw. einzelne Männer sein, um sich, ihre Arbeit, Launen und Utopien vorzustellen und auszutauschen.

Und so weiter und so weiter und so bla …

Leider konnte bei den Libertären Tagen noch keine Gruppe zusagen solche Tage zu organisieren. Deshalb wurde das Männermedienarchiv, als bundesweite Kontaktstelle für Männer die sich vorstellen können diese zu veranstalten, bestimmt.

Leider hat sich bisher noch kein Doofer gefunden. Das muß anders werden. Daher an dieser Stelle noch einmal ein Aufruf an alle Männergruppen und -zusammenhänge:

Überlegt euch noch mal ob ihr so ein Treffen ausrichten könntet. Wir schätzen das ca. 200 Männer daran teilnehmen würden. Das heißt es bräuchte einen großen Raum, für 200 Personen und noch kleinere Räume für ein paar AG’s. Außerdem wären Schlafplätze und eine entsprechende Vokü gut. Dabei könnte allerdings auch von anderen Städten mitgeholfen oder improvisiert werden.

Überhaupt, hoffen wir das eine weitergehende Vorbereitung auch bundesweit getragen werden würde.

Gebt uns mal bis spätestens März Bescheid wie denn das nun aussieht bei euch. Ob ihr die Tage in eurer Stadt veranstalten könnt, bzw. ob ihr euch bei der Organisierung miteinklinken würdet. Wir können ja schon mal anbieten, daß wir auch ganz doll mithelfen wenn ihr euch soooviel Arbeit macht.

 

 

Was zum Teufel haben Kirschen mit Sexualität zu tun?

Antworten darauf oder auch nicht, findet ihr in den letzten Interims von Nr. 259- 261. Dort gab es nämlich eine Diskussion zu einem Artikel Namens »Liebe, Sex und Kirschen« aus der »WOZ«. Der Artikel wurde in der Interim 259 nachgedruckt, was von einigen Interim-Männern in der Nr. 260 kritisiert wurde, weil der Beitrag »Gewaltverhältnisse verharmlost und so unkritisch gesellschaftlichen Gewaltverhältnissen gegenübersteht«. In der Nr. 261 kritisierte ein Mann daraufhin die Interim-Männer für ihre Kritik. In der 262 folgte eine Kritik der Red. die den Artikel veröffentlichte und die Stellungnahme einer Frau dazu. und in Nr. 263 schließlich ein Verriß, der Kritik des Mannes an die Interim-Männer von FrauenLesben.

Und wenn ihr dann immer noch nicht Bescheid wißt was es mit den verdammten Kirschen auf sich hat, dann kann euch eh nix mehr helfen.

 

 

Anarchistisches Antisexistisches Netzwerk

Am I7. – 18.7. hat sich in Ffm zum ersten mal das »Anarchistisch Antisexistische Netzwerk« getroffen. Das Netzwerk ist ein gemischtes sich in regelmäßigen Abständen treffendes Bündnis das über Sexismus diskutieren will. Beim ersten mal waren 23 Leute da (5 Frauen, 18 Männer). Es wurden 3 Arbeitsgruppen gebildet. Zwei waren gemischt, eine war eine Männergruppe.

Vom 1. – 5. Dezember 93 traf sich die Gruppe erneut, diesmal in Göttingen. Weil wir mit dem Erscheinungstermin so blöde liegen, wissen wir von diesem treffen nichts außer daß es um Sprache und das Verhältmss »Täter/Täterin – Opfer« ging.

Was in den Ag’s geredet wurde, läßt sich aus Protokollen, die bestellt werden können, entnehmen. Auf dem Treffen wurde ein Rundbrief geschaffen in den Texte (nur mit klarem Bezug und Erklärungen zum Text), Flugies und eigene Beiträge reinsollen. Der Rundbrief erscheint unregelmäßig und wird über einen gemeinsamen Topf (jedeR bezahlt 10.- dm. wenn das Geld aufgebraucht ist, wird erneut eingezahlt) finanziert.

Die Texte werden in Göttingen zusammengestellt und von Stuttgart aus verschickt. Texte und Beiträge sollen also an:

A(e)G, c/o Buchladen Rote Straße, Rote Straße 10, 37073 Göttingen

Und Bestellungen an:

Einige AnarchistInnen, c/o lnfoladen, Mörickestr. 69, 70199 Stuttgart

Die allg. Kontaktadresse ist vorerst Göttingen.

 

 

Männerwohnprojekt 4d goes squatting

Am 11.12. besetzten 12 unverdrossene Weihnachtsmänner unter dem Motto »Wo wohnt der Weihnachtsmann« ein Haus in der Stangestraße in Hamburg. Dort mußten, nach einigen heiteren Weinachtsliedern, ersteinmal mehrere unverschämte Schergen am Zutritt gehindert werden. Nach dem kurzen Anfangsgetummel gings unter dem Roten-Stern, dem die Massen bereits bis vor’s Haus gefolgt waren, weiter mit Transparenten, Musik, Kaffee, einem Infostand und Bands.

Gegen Nachmittag beendeten die Weinachtsmänner das Fest und verließen wieder das Haus. Natürlich nicht ohne vorher wieder abzuschließen. Sehr zum Ärger der Polizei, die nun ohne Schlüssel ratlos vor dem leeren Haus stand.

Die Wohnprojektgruppe schrieb im Flugblatt über sich:

»Wir sehen unsere Gruppe von Männern als Chance im konkreten Zusammenleben mehr zu verändern. Dabei wollen wir nicht nur unsere Haushaltsarbeit selber organisieren. Es ist für uns ein Versuch, unsere alten rollen zu durchbrechen. Wir wollen Gemeinsamkeiten im Zusammenleben entwickeln. Zum Beispiel versuchen wir unsere Konkurrenzkämpfe, Profilierungen und die Reduzierung unserer Bedürfnisse nach Zuneigung und Sicherheiten auf Liebesbeziehungen zu durchbrechen.« … »Dabei fühlen wir uns anderen Ansätzen von Selbstorganisierung und Kämpfen für gesellschaftliche Veränderungen verbunden. Um Raum dafür zu haben, geht es auch um Durchsetzung von öffentlichen politischen Räumen in der Stangestraße!«

Viel erfolg wünscht euch dabei das Männerarchiv.

Die Stangestraße dem 4d Wohnprojekt

Schafft ein, zwei … viele Männerwohnprojekte